Warum klassisches Feedback so oft scheitert – und wie es besser geht

Einleitung: Warum Feedback entscheidend ist, aber oft nicht wirkt

Feedback ist ein wichtiges Element in der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Es hilft Teams, Führungskräften und Unternehmen, sich kontinuierlich zu verbessern. Doch in der Praxis erleben wir immer wieder, dass klassisches Feedback oft scheitert. Statt positiver Entwicklung führt es zu Frustration, Widerstand oder sogar Konflikten. Warum ist das so? Und wie kann Feedback wirklich wirksam werden?

Die größten Fehler beim Feedback – warum es häufig scheitert

Viele gängige Feedback-Methoden haben entscheidende Schwächen. Die häufigsten Ursachen für missglücktes Feedback sind:

  • Fehlende wertschätzende Haltung: Wenn Feedback aus Ärger oder Frust gegeben wird, kommt es als Angriff oder Vorwurf an.
  • Unklare oder bewertende Aussagen: Feedback, das nicht konkret ist oder Interpretationen enthält, führt zu Missverständnissen.
  • Mangelnde Bereitschaft, Feedback anzunehmen: Viele Menschen fühlen sich durch Feedback persönlich angegriffen, wenn sie nicht wissen, wie sie es annehmen sollen.
  • Kritik ohne Lösungsansatz: Reine Kritik ohne positive Lernalternative führt zu Demotivation statt Verbesserung.

Mehr zu den häufigsten Fehlern findest du in:
Podcast: 7 typische Fehler beim Feedback geben und wie es richtig geht
Fehler beim Feedback geben

Die 4-Schritte-Strategie für effektives Feedback geben

Um Feedback so zu gestalten, dass es ankommt und Veränderung ermöglicht, braucht es eine klare Struktur:

1️⃣ Wertschätzende Haltung einnehmen

  • Vor dem Feedback: Klären, ob Ärger oder persönliche Verletzungen im Spiel sind. Falls ja, zuerst auflösen.
  • Feedback nicht aus dem eigenen Drang herausgeben, sondern nur, wenn es dem Gegenüber hilft.

2️⃣ Verhalten konkret beschreiben (keine Interpretation, keine Abwertung)

  • Statt: „Du bist immer unpünktlich.“
  • Besser: „Ich habe wahrgenommen, dass du in den letzten drei Meetings nach Beginn gekommen bist.“

3️⃣ Eigene Wirkung beschreiben (keine Schuldzuweisungen)

  • „Das löst bei mir Unruhe aus, weil wir dann immer erst später starten.“

4️⃣ Wunsch oder Lernalternative formulieren

  • „Ich wünsche mir, dass wir pünktlich starten können, damit wir die Zeit effektiv nutzen.“

Vertiefende Artikel dazu:
Richtig Feedback geben – Die 4 Feedback-Regeln in der Praxis
Feedback – vom Dreiklang zum Vierklang

Feedback annehmen – So geht’s richtig

Nicht nur das Geben von Feedback erfordert Klarheit, sondern auch das Annehmen:

✅ Wertschätzende Haltung bewahren
✅ Zuhören, ohne sofort in die Abwehr oder Rechtfertigung zu gehen
✅ Die Rückmeldung in Ruhe bewerten und sich fragen: Was kann ich daraus lernen?

Zum Thema Feedback-Kultur:
Podcast: Feedback geben und nehmen – Wie eine gesunde Feedback-Kultur entsteht

Die verschiedenen Arten von Feedback und wann sie sinnvoll sind

Nicht jedes Feedback ist gleich. In der Praxis gibt es unterschiedliche Formen, die je nach Situation unterschiedlich wirken:

Konstruktives Feedback – Fokus auf Verbesserung mit konkreten Vorschlägen
Lob & Anerkennung – Wertschätzung für positives Verhalten
Entwicklungs-Feedback – Feedback zur langfristigen Verbesserung von Fähigkeiten

Mehr dazu im Artikel:
Feedbackarten – Welche Form wann sinnvoll ist

Warum klassische Feedback-Regeln oft nicht ausreichen

Viele bekannte Feedback-Regeln, wie „Ich-Botschaften nutzen“ oder „sandwichartiges Feedback“, haben ihre Schwächen. Entscheidend ist nicht nur die Technik, sondern die innere Haltung.

Erfahre mehr darüber:
Podcast: Warum Feedbackregeln nichts bringen – und was stattdessen wirklich funktioniert

Es ist ein Vorteil im Leben,
die Fehler, aus denen man lernen kann,
frühzeitig zu machen.

– Sir Winston Churchill

Das richtige Feedback geben und nehmen können Sie in unserer SystemEmpowerer Coach-Mediator Ausbildung erlernen.

Fazit: Erfolgreiches Feedback braucht mehr als Regeln

Feedback zu erhalten und zu geben ist eine grundlegende Voraussetzung, um zu lernen. Wir erhalten laufend Feedback, meistens jedoch nicht in einem angemessenen Rahmen sondern als negative Kritik. Liegen Verletzungen der Systemgesetze vor, ist der Feedbackgeber also ärgerlich über die Person, so hat sie keine wertschätzende Haltung und das Feedback wird als Angriff oder Vorwurf beim Nehmer ankommen. Der Schlüssel liegt in einer wertschätzenden Haltung, klaren Strukturen und einer konstruktiven Feedback-Kultur. Die wertschätzende Haltung ist dafür entscheidend. Deshalb vorher etwaige Systemgesetzverletzungen mit Hilfe von SystemEmpowering auflösen.

 

Event-Tipp: Warum klassisches Feedback so oft scheitert

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