In der Coaching-Ausbildung im Hanseatischen Institut haben wir einen Grundsatz: Bevor man andere Menschen coachen kann, muss man erst seine eigenen Themen klären. Ähnliches gilt, wenn man Menschen führen möchte. Man kann andere nur so gut führen, wie man sich selbst führt. Möchte man ein resilientes Team haben, ist eine Voraussetzung, dass man selber eine resiliente Führungskraft ist.
Der Begriff Resilienz ist vielfältig definiert. Der lateinische Ursprung „Resilre“ bedeutet zurückspringen oder abprallen. In der Physik bedeutet es, dass ein Werkstoff beispielsweise nach einer Verformung wieder in seinen Ursprungszustand, oder einem Zustand, der dem Ursprung sehr nahe kommt, zurückkehrt.
Bezogen auf die menschliche Psyche ist es die Fähigkeit, mit Belastungen klarzukommen und sich nach Krisen oder Rückschlägen schnell wieder erholen zu können. Im Grunde geht es darum, wie gut man mit Stress und stressigen Situationen umgehen kann.
Was macht eine resiliente Führungskraft aus?
Wie aus der oben genannten Definition des Begriffs Resilienz hervorgeht, sind resiliente Führungskräfte nicht zu hart oder zu weich. Es kommt auf die mentale und emotionale Flexibilität im Umgang mit Stress an. Resiliente Führungskräfte haben gelernt, wie man realistisch mit Situationen umgeht, ohne mit einem durch Optimismus oder Pessimismus geprägtes Verhalten zu führen. Das realistische Evaluieren von Situationen erlaubt es ihnen, Risiken anzuerkennen und Lehren aus vermeindlichen Scheitern zu ziehen. Resiliente Führungskräfte sind sich ihrer Rolle bewusst und können ihre eigenen Verantwortungen erkennen und eingrenzen. Das ermöglicht ein stimmiges Delegieren von Aufgaben und das Setzen von klaren Zielen.
Sie sorgen für sich und ihre körperlichen und geistigen Bedürfnisse und investieren in ihre Gesundheit. Das beinhaltet auch, dass sie äußern, wenn es ihnen nicht gut geht und sie eine Pause brauchen. Selbstreflexion spielt hier eine zentrale Rolle. Es nützt keinem Team etwas, wenn die Führungskraft regelmäßig nach anstrengenden Phasen dem Burn-Out zum Opfer fällt. In diesem Sinne sind sie Vorbild. Dazu gehört ein gewisses Maß an Selbstdisziplin. Hat man keine festen Routinen, kann eine belastende Situation dazu führen, dass man aus der Bahn geworfen wird.
All das klingt erstmal sehr utopisch und es gibt noch deutlich mehr Eigenschaften, die eine resiliente Führungskraft ausmachen. Es sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass man Resilienz nicht über Nacht aufbauen kann. Manchen Menschen sind von Haus aus resilienter als andere, jedoch kann Resilienz gestärkt werden. Deswegen ist es nicht selten, dass wir in unseren Coachings Führungskräfte erleben, die resilienter werden möchten.
Als Führungskraft Resilienz steigern
Es gibt diverse Gründe, warum ein Mensch nicht resilient oder nicht resilient genug ist. Im Coaching wird erörtert, ob die Führungskraft bereits gut aufgestellt ist und lediglich ein paar Tools braucht, um besser mit Belastungen und belastenden Situationen umgehen zu können, oder ob es tieferliegende Themen gibt, die behandelt werden müssen. Unserer Erfahrung nach ist es oft eine Mischung aus beidem.
Der erste Schritt, um Resilienz aufbauen zu können, ist die Bereitschaft, an sich arbeiten zu wollen. Zu akzeptieren, dass man selber Grenzen hat und das auch in Ordnung ist, spielt eine zentrale Rolle. Nur so kann man dort ansetzen und ein gesundes Fundament legen. Oft stehen wir unter dem Einfluss prägender Ereignisse in unserem Leben oder bekommen Lasten von unseren Vorfahren in die Wiege gelegt, die uns daran hindern, unser Potenzial zu entfalten. Dazu gehören negative Überzeugungen über sich und andere, das Fehlen einer beruflichen und privaten Lebensvision, das Deckeln von negativen Emotionen, die Unfähigkeit, mit Problemen und Konflikten umgehen zu können und vieles mehr. Fehlt dann auch noch ein ausgeglichen kraftvolles Familiensystem oder gesunde soziale Strukturen, wie Menschen in unserem Freundeskreis, die einen positiven Einfluss haben und die für uns da sind, wenn es uns nicht gut geht, ist es kein Wunder, wenn es an Resilienz fehlt.
Es gibt einige Möglichkeiten, durch Coaching seine Themen und die, die einem durch die Ahnen mitgegeben wurden, aufzuarbeiten und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Dazu nutzen wir die sogenannte SystemEmpowering Methode. SystemEmpowering ist ein Oberbegriff, der verschiedene Coachingtools beinhaltet. Geht es beispielsweise um das Auflösen von negativen Prägungen aus dem eigenen Leben, wird der PowerCode angewendet. Mittels dieser Methode kann man Verletzungen auflösen, wodurch sich dann die Wut, Angst usw. lösen, der Deckel zum Unterdrücken wird nicht mehr gebraucht. Dann kann sich die alte Power wieder zeigen oder es entsteht eine Kraft, die man vorher noch nie kannte.
Sollte es der Fall sein, dass bereits unser Familiensystem geschwächt ist aufgrund von nicht gelösten Konflikten und Verletzungen, Traumata, fehlenden Ressourcen etc., so nutzen wir die sogenannte Genea-Methode, um ungeklärte Systemgesetzverletzungen und übertragenen Lasten dorthin zurücknehmen lassen, wo sie entstanden sind, damit man wieder oder erstmals seine Kraft spüren kann.
Die Erfahrung ist, dass jeder Mensch unbewusst wirkende Blockaden aus dem Herkunftssystem mit sich trägt, die jedoch mit dem SystemEmpowering Coaching gelöst werden können, so dass neue Ressourcen entstehen. Hierzu gehört auch eine aus dem Inneren heraus natürliche Kraft und Kompetenz, Herausforderungen und Veränderungen erfolgreich zu meistern.
Hilfreiches Wissen und Werkzeuge für die Führungskraft
Folgende Ressourcen können Sie dabei unterstützen, resilienter zu werden:
Nutzen Sie Coaching als Werkzeug, wenn Sie ihre Mitarbeiter gezielt fördern entwickeln? Und fühlen Sie sich dabei sicher? Falls nicht, dann können sie das im Führunsgkräftecoaching lernen.