Die klassische Zielarbeit (SMART = spezifisch, meßbar, akzeptiert, realistisch und terminiert) wird zur holistischen Zielarbeit erweitert und kurz gegenüber gestellt.
Klassische Zielarbeit: Ich und mein Ziel sind getrennt voneinander.
Es gibt nur einen Weg zum Ziel.
Holistische Zielarbeit
Holistische Zielarbeit: Ich und mein Ziel sind nicht getrennt voneinander sondern wir bilden eine Einheit, ein Ganzes.
Es gibt viele mögliche Wege zum Ziel. Dadurch haben mein Unbewusstes und ich sehr viele Möglichkeiten, dass Ziel zu erreichen.
Z.B. der Weg zur Arbeit (Ziel: Arbeitsstelle erreichen): Ich kann zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto, Hubschrauber oder Flugzeug zur Arbeit kommen oder verschiedene Wegstrecken wählen.
Kann ich mein Ziel nur über eine bestimmte Wegstrecke, beispielsweise Autobahn, erreichen, so habe ich keine Wahlmöglichkeit, falls ein Stau auftritt. Wenn wir unser Ziel so klar festgelegt haben, führt die Nichterreichung zu Stress oder zu unökologischem Handeln.
Holistische Zielfrage: Woran kann ich jetzt schon erkennen, dass ich mein Ziel erreichen werde?
Oder: Wie weiß ich schon in diesem Augenblick, dass ich mein Ziel erreiche?
(Das Ziel in dieser Frage wurde beispielsweise vorher mit der klassischen Zielarbeit bestimmt.)
Ziele als Seins-Qualitäten
Es gibt auch Ziele, die nicht so einfach zu definieren sind bzw. mit der klassischen Zielarbeit nicht zu erreichen sind.
Dazu gehören Ziele wie: Gelassen sein, einschlafen, in meiner Mitte sein, kreativ sein, spontan sein usw.
Diese Ziele sind Seins-Qualitäten, die eine innere Haltung bzw. innere Prozesse beschreiben.
Paradox: Je mehr ich mich anstrenge, desto weniger erreiche ich mein Ziel. Oft kommen sie uns aus klassischer Sicht paradox vor: Je mehr ich mich z.B. anstrenge, kreativer zu sein, desto weniger bin ich es. Oder wenn ich unbedingt vor einer langen Autofahrt noch drei Stunden schlafen will, so bleibe ich trotz aller Bemühungen wach. Wenn ich aber das Ziel loslasse oder es ans Unbewusste delegiere, also entspanne, erreiche ich es.
Für dieses Loslassen ist es hilfreich, sich mit seinem Unbewussten vertraut zu machen und eine freundschaftliche, liebevolle Beziehung aufzubauen.
Wird dann die Zielerreichung ans Unbewusste delegiert, entsteht ein entspannter offener innerer Zustand mit Vertrauen. Erst dieses Vertrauen führt zur rechten Entspannung.
Kriterium für eine erfolgreiche holistische Zielarbeit ist das GEFÜHL – Vertrauen, Offenheit, Gewissheit!
Diese Übung ist geeignet zur Verbesserung oder Vertiefung von bekannten oder unbekannten Fähigkeiten.
Vor einer Pause oder vor dem Einschlafen nehmen Sie mit Ihrem Unbewussten Kontakt auf.
1. Angenommen, Sie sollen bei einer Sitzung eine Präsentation halten, so können Sie Ihr Unbewusstes nutzen, indem Sie folgende Aufgabe vergeben:
Liebes Unbewusste, ich bitte dich, erinnere dich an die fünf Situationen in meinem Leben, in denen ich meine dynamischste, erfolgreichste und kreativste Präsentation gehalten habe.
Ich bitte dich, mir dieses Verhalten und diese Fähigkeiten in den entscheidenden Augenblicken spontan zur Verfügung zu stellen.
2. Sie wollen sich besser durchsetzen:
Liebes Unbewusste, ich bitte dich, erinnere dich an alle Situationen in meinem Leben, in denen ich mich optimal durchsetzen konnte und trotzdem ökologisch handelte.
Und ich bitte dich, mir dieses Verhalten und diese Fähigkeiten in den entscheidenden Augenblicken spontan zur Verfügung zu stellen.
Sie werden entdecken, dass Sie sich wirklich verändern und weiterentwickeln.
Übung: Holistische Zielarbeit
Führen Sie zuerst die klassische Zielarbeit durch und überprüfen Sie, ob Ihr Ziel, ökologisch ist, d.h. dass die Zielerreichung keine negativen Auswirkungen für Sie hat.
Dann stellen Sie sich folgende Frage:
Woran kann ich jetzt (in diesem Moment) schon erkennen, dass ich mein Ziel erreichen werde?
Stellt sich jetzt ein gutes Gefühl ein, wie Zuversicht, Gewissheit, Vertrauen, das Ziel zu erreichen, so sorgt Ihr Unbewusstes dafür, das Sie es auch erreichen werden.
Sicherlich kennen Sie dieses Gefühl, beispielsweise im Sport, wenn Sie vor dem Spiel genau wissen, dass Sie gewinnen werden, egal, was passiert.
Sie können auch aktiv Ihr Ziel ans Unbewusste abgeben:
Liebes Unbewusste, ich vertraue dir. Bitte lass´ mich zur rechten Zeit das Richtige tun.
Je enger und klarer unsere Ziele sind, desto weniger Freiraum hat unser Unbewusstes, diese Ziele zu erreichen.
Außerdem ist die innere Motivation so hoch, dass wir sehr schnell die Ökologie aus den Augen verlieren. Das Unbewusste handelt generell ökologisch. Delegieren Sie daher an Ihr Unbewusstes!