Auf der Arbeit, auf Partys, in einer lockeren Runde mit Freunden oder beim gemeinsamen Sport – Flurfunk scheint es über allzu geben. Die Frage ist aber, warum reden Menschen schlecht über andere? Was bringt uns Trachten Lästern?
Die Gründe können vielseitig sein. Vielleicht mögen wir unseren Chef nicht, sind nicht einverstanden damit, wie ein befreundetes Pärchen ihr Kind erzieht, oder der neue Mantel der Arbeitskollegin gefällt uns überhaupt nicht.
Was solche Lästereien jedoch sicherstellen, ist ebenso vielseitig. In unserem Freundeskreis können solche Gespräche ein Zugehörigkeitsgefühl erzeugen, weil wir gemeinsam schlecht über jemanden reden. Zudem kann es unser Ego stärken, wenn wir unseren Status über den einer anderen Person heben.
Diese vermeidlich positiven Aspekte des Flurfunks haben jedoch negative Konsequenzen.
Negative Auswirkungen von Flurfunk
Reden wir über andere, kann das zur Folge haben, dass Systemgesetzverletzungen entstehen. In dem Moment, in dem wir über eine andere Person reden, die nicht anwesend ist, schließen wir sie aus. Außerdem erzeugt es eine sogenannte „Brille“ bei allen anwesenden Person über die nicht anwesenden. Das Bild, was jemand über die nicht anstehende Person änder sich aufgrund dessen, was in dem Gespräch gesagt wird. Das kann zur Folge haben, dass die Menschen dieser Person nun anderes gegenübertreten.
Im Alltag kommt sowas schnell vor. Ein Chef, der sich Informationen über einen neuen Mitarbeiter bei einem früheren Arbeitgeber holt. Dieser Chef hat zwar die positive Absicht, sich auf diese Person einstellen zu können. Es kann trotzdem dazu führen, dass ein Vorurteil einsteht und das Kennenlernen negativ beeinflusst wird.
Was tun, wenn andere Lästern
Über andere Reden geht ziemlich schnell. Selbst wenn das Gesprochene positiv ist, kann es ein ungutes Gefühl bei der betroffenen Person auslösen. Die Frage ist jetzt, was kann man dagegen tun, wenn über andere geredet wird?
Der erste Schritt ist zu erkennen, wenn man selber über andere reden. In solchen Situationen ist es hilfreich sich zu fragen, ob man genauso reden würde, wenn die Person anwesend wäre? Wenn nein, dann sollte man sich über den Inhalt seiner Aussage und die Formulierung Gedanken machen. Am besten ist es jedoch, gar nicht erst über andere zu reden.
Sollten Sie teil eines Gesprächs sein, in dem über andere geredet wird, kann man innerlich vor dieses Gespräch gehen. Wie habe ich die Person gesehen, bevor ich die Informationen aus dem Gespräch gehört habe?
Kommt es häufiger vor, dass man sich in solchen Gesprächen wieder findet, kann man sich diesen natürlich auch entziehen. Man kann fragen, was das Ziel hinter dem Gespräch ist, oder offen kommunizieren, dass man nicht an solchen Gesprächen teilhaben möchte, da sie nichts Positives herbeiführen.
Man kann jemanden respektvoll unterbrechen, wenn jemand über andere redet. Schließlich möchte man in der Regel auch nicht, dass andere über einen reden, wenn man nicht anwesend ist.