Familienunternehmen bringen oft spezifische Herausforderungen mit sich, die in Konflikten zwischen Familienmitgliedern münden können. In dieser Folge werden drei zentrale Aspekte beleuchtet, die besonders wichtig sind, um Konflikte im Familienunternehmen zu lösen: Welche Konflikte typischerweise auftreten, welche klassischen Methoden zur Lösung zur Verfügung stehen und welche Schritte notwendig sind, um die Konflikte nachhaltig zu bewältigen.
Wichtigste Punkte:
- Typische Konflikte in Familienunternehmen
- Klassische Methoden zur Konfliktlösung und deren Grenzen
- Notwendige Schritte, um Konflikte langfristig zu lösen
Typische Konflikte in Familienunternehmen
Ein häufiges Problem in Familienunternehmen sind Konflikte zwischen Familienmitgliedern, die durch persönliche Beziehungen entstehen und sich auf das Unternehmen auswirken. Solche Konflikte entstehen oft durch verschiedene Meinungen, Erwartungen oder Machtverhältnisse. Ein weiteres häufiges Problem ist die Nachfolgeregelung, bei der häufig nicht alle betroffenen Familienmitglieder in die Entscheidungen eingebunden werden. Zusätzlich führt das Vermischen von familiären und geschäftlichen Beziehungen oft zu Spannungen, insbesondere wenn Familienmitglieder auf verschiedenen Hierarchieebenen arbeiten. Unterschiedliche Werte zwischen den Generationen und mangelhafte Kommunikation verschärfen diese Probleme zusätzlich.
Klassische Methoden zur Konfliktlösung und deren Grenzen
Zu den klassischen Methoden der Konfliktbewältigung gehört die Mediation, die häufig in Familienunternehmen eingesetzt wird. Eine typische Herangehensweise ist das sogenannte „Orangenbeispiel“, das auf der Ermittlung der Interessen beider Parteien basiert. Indem man die tieferliegenden Bedürfnisse hinter einem Sachkonflikt aufdeckt, lassen sich oft Lösungen finden, die beiden Seiten gerecht werden. Diese Methode stößt jedoch an ihre Grenzen, wenn die Konflikte tiefer liegen und auf emotionalen Verletzungen basieren, die über viele Jahre entstanden sind. Hier reicht es nicht aus, nur auf der Sachebene zu argumentieren.
Notwendige Schritte, um Konflikte langfristig zu lösen
Um Konflikte in Familienunternehmen langfristig zu lösen, ist es entscheidend, tieferliegende emotionale Konflikte aufzuarbeiten. Es ist oft notwendig, Verletzungen und emotionale Spannungen, die weit zurückliegen, zu lösen, bevor eine sachliche Lösung gefunden werden kann. Der erste Schritt besteht darin, dass Unternehmer und Familienmitglieder bereit sind, an sich selbst zu arbeiten, auch wenn nicht alle Beteiligten von Anfang an mitziehen. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die Dynamik im Laufe der Zeit oft positiv verändert, wenn Einzelne beginnen, an ihren eigenen Themen zu arbeiten. Langfristig führt dies zu einer nachhaltigen Verbesserung der Familien- und Unternehmensbeziehungen.
Wenn du merkst, dass Konflikte in deinem Familienunternehmen das Wachstum und den Zusammenhalt gefährden, zögere nicht, dir Unterstützung zu holen. Kontaktiere uns gerne unter www.hanseatisches-institut.de/kontakt, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.
Transkript
Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge des Unternehmerpower Podcast. Du hörst. Folge 47 Konflikte im Familienunternehmen lösen erfolgreiche Methoden zur Konfliktbewältigung. Mein Name ist Jan Schulz und mit an meiner Seite meine Kollegin Frau Annika Dulige. Moin, moin, hi! Wir sind sogenannte System Empowering Coaches und helfen Unternehmern dabei, wertschätzende Unternehmenskulturen aufzubauen, Konflikte in ihren Unternehmen zu lösen und gesündere Leben zu leben. Wir haben uns entschieden, einmal dieses Thema Konflikte in Familienunternehmen aufzugreifen. Einmal aufgrund der Tatsache, dass wir tatsächlich viele Klienten haben und hatten aus Familienunternehmen, die in Familienunternehmen arbeiten und da auch diverse Probleme dann mit sich bringen. Deswegen melden die sich natürlich dann bei uns. Und irgendwann ist das halt so, dass man da so Dynamiken erkennt, dass gewisse Konflikte, die was dann so an uns herangetragen wird, dieselben sind oder zumindest erstmal dasselbe ist und wir aber auch merken, dass bei Menschen, die schon versucht haben, dann die Lösung zu gehen, mit anderen Anbietern und mit anderen Methoden, dass das in der Regel nicht so funktioniert, wie man das sich wünscht, dass man da vielleicht mal Kompromisse eingehen muss in der Konfliktlösung oder gewisse Teile der Familie nicht bereit sind, da mitzuarbeiten und dann der Prozess nicht weitergeht und und und. Und im Endeffekt am Ende das Problem weiterhin ist oder sich das nur verschoben hat. Deswegen greifen wir so ein paar Sachen auf aus unserer Erfahrung, die da sehr geholfen haben in der Arbeit mit Konflikten im Familienunternehmen und auch so ein paar Sachen, wo wir wissen, dass da Grenzen sind, methodisch gesehen.
Und was man vielleicht erstmal vermeiden sollte in der Konfliktlösung. Wir haben drei Kernpunkte in dieser Folge. Das erste ist Was sind typische Konflikte in Familienunternehmen? Das zweite ist Was sind klassische Methoden zur Konfliktlösung und wo liegen die Grenzen? Und das ist natürlich dann der fließende Übergang im 0.3 was du als Unternehmer oder Teil eines Familienunternehmens machen musst oder solltest, damit diese Konflikte sich eben auch nachhaltig lösen können. Aber erst mal eins nach dem anderen. Fangen wir bei 0.1 an Was sind typische Probleme in Familienunternehmen? Und das erste Problem und das, was eigentlich somit eines der der schwerwiegendsten Probleme ist, ist einfach Konflikte zwischen Familienmitgliedern. Da liegt ja auch irgendwie nahe, dass sage ich mal, in diesen persönlichen Beziehungen Spannungen entstehen und dann natürlich auch das Unternehmen und die Führung dessen beeinflussen. Das können zum Beispiel verschiedene Meinungen sein, verschiedene Erwartungen, Machtverhältnisse, die dann zu Streitigkeiten führen können. Wir würden auch gar nicht so lange bleiben bei diesen Problemen selber, weil darum geht es ja im Kern gar nicht. Wir haben eine kleine Liste vorbereitet. Ein weiteres Problem ist Nachfolgeregelung. Dass diese Nachfolgeregelung mit den Nachfolgern überhaupt nicht so richtig besprochen wird oder alle mit involviert werden, die an dieser Nachfolge beteiligt sind. Manchmal gibt es auch gar keine Nachfolgeregelung. Das hatten wir auch schon. Ein weiteres Problem ist, wenn man das Geschäft mit der Familie vermischt. Gerade wenn Familienmitglieder diverse Jobs in dem Unternehmen haben, vielleicht auch auf verschiedenen Hierarchieebenen. Da wird es dann auch immer interessant, wenn, dann sag ich mal, die Familienbeziehungen und die geschäftlichen Anforderungen so ein bisschen dann kollidieren.
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Und genau dann sind dann die Emotionen kann eine Rolle spielen. Es können finanzielle Konflikte sich entwickeln und gerade der das Vermischen von diesen beiden Sachen einmal das Emotionale und das Sachliche. Das kann echt heftige Probleme dann mit sich ziehen. Dann. Ein weiterer Punkt ist unterschiedliche Visionen und Werte. Das hat man auch ganz häufig nach unserer Beobachtung, Wenn es mehrere Generationen in einem Familienunternehmen gibt. Sagen wir mal so Ich bin jetzt Mitte 30, wenn ich es auf die Generation meines Vaters schaue. So mein Vater zum Beispiel ist jetzt Mitte 60, der kommt noch aus einer ganz anderen Zeit, wo andere Werte gelebt wurden oder andere Anforderungen, andere Erwartungen. Da waren eine ganz andere Zeit, in der man damals gelebt hat. Das ist heutzutage natürlich nicht vergleichbar. Und wenn ich jetzt zum Beispiel, wenn ich jetzt mit Ihnen ein Familienunternehmen hätte, meine neuen Werte da mit rein bringe, ohne das anzuerkennen, was er eigentlich mitgebracht hat und worauf das Unternehmen aufgebaut wurde, dann kann es Probleme geben. Gerade wenn die Jungen, die junge Generation, das neue Wissen, was Marketing angeht zum Beispiel, Oder gewisse Vorgehen ins Unternehmen mit reinbringen und die ältere Generation das Gefühl bekommt Hey die, das ist alles toll und gut, was ihr da macht, aber wir haben. Wir bauen auf einem anderen Fundament auf. Das kann dann zu Problemen führen. Mangelnde Professionalität kann ein Thema sein, Wenn man eben mit seinen Geschwistern oder mit den Eltern, mit den Kindern in einem Unternehmen arbeitet, Kann es auch sein, dass dort, sage ich mal, die Beziehung, die man im Privaten führt, auch die professionelle Beziehung vorgeben kann oder zumindest sich abreibt.
Und das kann natürlich dann auch zu Problemen führen, wenn man da nicht. Sage ich mal so, die die Kompetenz hat, das ganz klar voneinander zu trennen. Erbprobleme, Erbstreitigkeiten. Ein riesiges Thema, in der Regel aufgrund der Pumpe, also schwierig aufgrund der Probleme, die ich schon angesprochen habe. Auch vor allen Dingen, wenn die Erbregelung nicht getroffen wird. Also wenn es keine, ja kein Fahrplan gibt, was das Erbe angeht. Gerade wenn es Geschwister gibt, die im Unternehmen arbeiten und welche, die nicht im Unternehmen arbeiten. Das wird dann auch immer sehr spannend. Genau dann finanzielle Spannungen, Ungleichheiten zwischen Familienmitgliedern oder einfach finanzielle Druck. Der entsteht in gewissen Situationen oder zu gewissen Zeiten wie jetzt in der Pandemie, die wir diverse Jahre durchlebt haben. Und um das einmal abzuschließen Rollenkonflikte. Also wenn Familienmitglieder Schwierigkeiten haben, ihre Rolle im Unternehmen und in der Familie klar zu definieren. Das kann zu Verwirrung und zu Konflikten führen. Und ja, genau. Also das. Punkt. Bevor wir das noch weiter ausführen. Also das waren jetzt acht so typische Probleme, mit denen wir auch jahrelang oder mit Klienten konfrontiert wurden, die wir dann gelöst haben. Dabei lassen wir das dann erstmal. Gehen wir mal weiter. Was so klassische Methoden sind, weil darauf kommt es ja im Endeffekt auch an, wir sagen auch ganz oft ist dass es schon fast egal mit welchem Problem man kommt.
Entscheidend ist halt, wie man das löst. Und eine Methode ist ja so nach der klassischen Mediation sag ich mal, wenn man Konfliktparteien hat und diesen klären möchte, da gibt es das sogenannte Orangenbeispiel. Genau. Ja, Anika, magst du uns das einmal? Ja, gerne vortragen. Ja, also das ist so das, womit man in den 70er Jahren so mit Konfliktlösung angefangen hat, mit der klassischen Mediation in Unternehmen und eben auch in Familienunternehmen. Und da gibt es ein sehr, sehr schönes Beispiel, was man heranziehen kann. Und zwar man stelle sich vor, vielleicht sind Sie Vater, Mutter, Eltern. Ja, denken Sie an eine Familienkonstellation, wo Geschwister in Streit geraten über eine Orange. Und ja, sie kommen nach Hause und es ist einfach nur noch eine Orange da und die Kinder streiten sich darum. Und das eine Geschwisterkind ja ist fürchterlich dabei voll im Leid. Möchte unbedingt diese Orange haben, das andere ebenso. Und was macht man jetzt als Mediator, Als Mutter, als Vater könnte man natürlich erst mal auf die Idee kommen zu sagen Ja gut so, das Übliche, Ihr könnt euch doch die Orange teilen. Ja, kann funktionieren, funktioniert aber nicht immer, weil ich ja gar nicht weiß, was ist den denn so wichtig an der Orange? Und das können komplett unterschiedliche Dinge sein. Deshalb ist die Mediation da schon ein Stück weiter gekommen. Indem sie dann nämlich gefragt hat Ja, was sind denn eure Interessen, Was sind denn.
Was ist denn das tiefer liegende Bedürfnis daran, dass du jetzt diese Orange haben möchtest? Und man fragt nach den Interessen der Parteien im Konflikt. Die Orange ist ja sozusagen nur die Metapher für den Sachkonflikt. Es kann ja alles Mögliche sein. Auf Sachebene, über das man sich wunderbar streiten kann, wenn eben die Beziehung nicht mehr gut ist, wenn das Fundament nicht mehr gut ist, dann ist die Orange letztendlich nur der Platzhalter. Aber in diesem Beispiel wunderbar zur Veranschaulichung zu nutzen. Denn wenn man nach den Interessen fragt, dann könnte man sich vorstellen, dass das eine Geschwisterkind jetzt sagt Naja, lieber Mediator, ich brauche die Orange, weil ich Saft trinken möchte. Ich brauche das Fruchtfleisch, ich möchte mir das auspressen und das andere Geschwisterkind sagt Ja, Mensch, ich möchte einen Kuchen backen, ich brauche die Schale. So. Also man hat dann durch so eine einfache Frage Was ist euch wichtig dran? Was sind eure Bedürfnisse, eure Interessen? Kommt man dann zu einer Lösung? Und das ist natürlich wunderbar, wenn das so funktioniert Und das kann man durchaus machen. Das sind dann so die beiden Ebenen. Man hat eine Sachebene, man hat eine Beziehungsebene und fragt auf der Ebene Was ist dir wichtig, was ist dein Bedürfnis, Wozu? Was ist dir an diesem, an diesem Sachthema so wichtig? Und da kommt man aber dann auch schon recht schnell zu den Grenzen. Und das ist das, was wir so in den letzten 25 Jahren eben auch erlebt haben und wo wir dann geguckt haben, wie können wir diese Grenzen überwinden.
Denn stellen Sie sich jetzt vor, Sie fragen nach den Interessen, Sie fragen nach den Bedürfnissen. Und beide Kinder sagen aber nee, wir wollen. Ich will einfach die ganze Orange haben. Ja, Wie Bedürfnisse? Ist mir völlig egal. Es geht ums Prinzip. Ich will diese Orange haben. Und das hört man ja auch öfter in Konflikten. Da geht es mir ums Prinzip. Ja, das kann ich. Ich habe auch einen kleinen Bruder. Und das waren jetzt nicht die Orangen, aber diverse andere Sachen, wo man dann einfach gesagt hat Nö, ich möchte einfach nicht, dass der Kleine, der das hat, der das hat, ist mir egal, auch wenn ich es nicht brauche und einfach liegen lasse danach mein Zimmer, der kriegt es nicht. Genau. Und das können natürlich verschiedene Dinge hinterstecken. Aber wenn wir jetzt mal von einem von einem echten Geschwisterkonflikt ausgehen, der da im Hintergrund ist, haben wir es eben wirklich oft mit solchen Dingen zu tun, die auf einer viel tieferen Ebene wirken. Nämlich zum Beispiel bei Geschwistern geht es häufig darum, dass sich ein Kind vielleicht vernachlässigt fühlt. Das andere wird bevorzugt, also auch wenn es nur subjektiv ist, auch wenn es nur subjektiv ist. Die Eltern tun ja auch immer das Beste, was sie können. Trotzdem kann es passieren, dass man sogenannte Systemgesetze verletzt. Und da kommen wir jetzt zu der Ebene, die wir eben dazu entwickelt haben. Also wenn man sich so Kommunikation anschaut wie ein Haus.
Man hat die Sachebene, das Dach. Man hat so die Wohnräume, die Beziehungsebene, wo es um Interessen geht, um Bedürfnisse geht, wo man wunderbar sagen kann Du, du, ich nehme den Saft, du die Schale. Prima. Problem gelöst. Aber wenn es um eine tiefere Ebene geht, also wenn jemand sich nicht anerkannt fühlt, wenn so ein Gefühl von Ausgleich, von Geben und Nehmen nicht mehr stimmt. Wenn früher vor später verletzt wird und das ist bei Geschwisterstreitigkeiten ganz häufig, wenn dann eben die ältere irgendwo merkt Mensch, die Jüngere irgendwie die, die da viel mehr. Das ist ja auch so ein bisschen der Klassiker. Die Älteren müssen sich das erst mal kämpfen. Da sind die Eltern vielleicht noch ein bisschen achtsamer oder ängstlicher oder müssen erst mal so reinfinden und dann kommt das zweite Geschwisterkind und darf dann irgendwie gleich bis zwölf wegbleiben. Und die Ältere musste sich das erst mal hart erkämpfen. So, dann, dann kommt es ganz schnell zu so einem Gefühl von also alles unbewusst, das so früher vor später verletzt wird. Also ich bin hier die Ältere und die Jüngere kriegt vielleicht aus welchen Gründen auch immer mehr Aufmerksamkeit, hat einen leichteren Zugang zu bestimmten Dingen und das kann dann eben zu schlechten Gefühlen führen. Und dann fangen Menschen an, über die Sachebene diesen Ausgleich wieder herstellen zu wollen. Also das ist gerade in Familienstreitigkeiten, auch bei Trennungen dieses Phänomen, dass einfach auch der letzte Silberlöffel, der da vergeben worden ist, nicht genug ist, gefühlt ja, sondern dass das eben Vermögen, auch Gegenstände, die aufzuteilen sind, immer ein Symbol dafür sind.
Was ist, was rumort im Untergrund, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, wenn jemand das Gefühl hat, ich gebe hier seit 20 Jahren rein ins System und ich kriege keine Anerkennung. Schlechte Gefühle, Verletzungen. Dann versuchen wir unbewusst und auch irgendwann sogar bewusst. Wenn ein Konflikt länger eskaliert ist, dann fangen Leute auch an, haben wir auch schon gehört, bewusst zu sagen er steht mir zu, das ist mir jetzt egal. Also da geht es ums Prinzip. Aber es steckt eben dieses Gefühl dahinter, dass eben diese Grundbedürfnisse wie Zugehörigkeit, Wertschätzung, Anerkennung, Respekt, Ausgleich von Geben und Nehmen früher vor, später wird anerkannt, dass da eben tiefe Verletzungen entstanden sind. Und gerade in Familienunternehmen, wo wir ja auch die Verzahnung haben von Familie und Unternehmenssystemen, klatscht das natürlich beides zusammen. Natürlich gibt es im Unternehmenskontext auch Systemgesetzverletzungen gibt es ja überall im Arbeitskontext. Erst mal normal, Aber da haben wir ja dann die Herausforderung, dass auch noch die familiären Beziehungen, die unbewältigten Konflikte aus dem Familiensystem mit reinkommen. Und das ist eben auch so eine Erkenntnis Ich kann das nicht trennen, ich kann nicht. Ich kann mir noch so viel Rollenklarheit, Rollenbewusstsein schaffen auf Systemgesetzebene. Ich kann den Hut nicht auf einmal abgeben. Wenn da Verletzungen sind aus dem Familiensystem, dann nehme ich diese. Diese, diese tiefen Basisgefühle nehme ich mit ins Unternehmen und das ist nicht möglich, da auf dieser emotionalen Ebene dann über eine Rollentrennung das aufzulösen.
Und insofern sind wir eben seit vielen, vielen Jahren dabei, diese Systemgesetzebene mit hinein zu nehmen und überall da, wo es eben nicht reicht zu sagen okay, wir teilen die Orange oder du kriegst die Schale, du kriegst den Saft, Wenn es solche Fälle gibt. Wunderbar. Aber sie begegnen uns eben ja extrem selten. Und wenn Menschen anrufen und uns schon bereit sind, etwas zu investieren und so eine Konfliktlösung, dann ist natürlich auf dieser, auf diesem Fundament ganz viel passiert. Dann fehlt das Vertrauen dann. Dann kann man sich gar nicht mehr über Interessen und Bedürfnisse verständigen, weil man erst mal Verletzungen aus der Vergangenheit überhaupt lösen muss. Weil man eben sonst wirklich mit dem klassischen Vorgehen an Grenzen stößt, die man dann nicht zufriedenstellend lösen kann, wo man dann nur irgendwie Dinge abdecken kann oder irgendwie verhandeln oder Kompromiss. Aber das ist in der Regel eben auch nicht nachhaltig. Das ist manchmal auch ganz spannend. Also ein Indiz, dass da ein tiefer liegender Konflikt vorherrscht, ist in der Regel auch eine irrationale Reaktion auf ein auf einen sachlichen Konflikt. So, wenn wir jetzt beim orangen Beispiel bleiben, okay? Einer möchte Kuchen backen. Er möchte erst trinken und dann nimmt dieser nicht. Rationale Reaktionen kommen. Ich will es aber trotzdem einfach aus Prinzip. Das ist ja etwas, wo man auf Sachebene bleibt, wo man sagt, das macht erstmal keinen Sinn. Und so ist das auch bei Reaktionen diversen anderen Sachverhalten, wo man sich manchmal an die Stirn fasst und sagt Hey, wo kommt das denn jetzt eigentlich her? Das ist doch glasklar, dass eine Logik dahinter, wie man eigentlich reagieren sollte.
Und das kann man dann auch als Indiz nehmen, dass da irgendwas schlummert darunter. Weil normalerweise ist es ja auch so, dass Menschen für sich eine positive Absicht haben und in der Regel das nicht blockieren wollen. Rein aus dem Interesse. Etwas blockieren zu wollen. So, das tut ja in der Regel kein kein kein Mensch in einem System, wo sage ich mal, die Konflikte sich lösen, wo man wertschätzend miteinander umgeht usw sondern die handeln dann aus der Wut oder aus dem Leid heraus, weil sie es nicht besser können. Und das kann dann auch sein, dass das vermeintlich subjektiv betrachtet Kleinigkeiten sind, wie du es gerade angesprochen hast, dass man in der Kindheit vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, wie der andere oder das ältere Geschwisterkind sich immer so fühlt, als hätten sie mehr Verantwortung übernommen als das jüngere. Gerade wenn es darum geht, auf den Kleinen aufzupassen oder auf die Kleine. Also Verantwortung, die man dem Kind in jüngeren Jahren schon überträgt, um einfach, sage ich mal, vielleicht der Familie auch ein bisschen zu helfen. Ich kenne das selber aus meiner Familie. Wenn wir mal ein Beispiel nehmen Wir waren in den 90er mal bei McDonalds und mein Bruder mochte dieses Spielzeug aus dem Happy Meal nicht Und da hat mein Vater gesagt Ja, dann geh mal hin an den Schalter mit deinem kleinen Bruder und und tausche das mal um.
So, also das war jetzt keine Verletzung bei mir, aber es kann halt sein, wenn man das Kind immer mal wieder in so eine Verantwortung bringt und dann irgendwann zu viel Verantwortung dem Kind überträgt, das das dann auch wieder Verletzungen erzeugen kann bei beiden. Der eine fühlt sich von seinen Eltern nicht anerkannt und der andere bekommt eine Last auf den Rücken geschnallt, weil man zu viel, vielleicht zu hohe Erwartungen dann auch hat. Auch wenn man als Elternteil eine positive Absicht hat. Hey, ich erziehe den zur Selbstständigkeit oder auch aus dem Moment heraus gerade einfach einen schlechten Tag hat und sagt ich habe jetzt keinen Bock aufzustehen, tausche einfach dieses blöde Spielzeug euch mal selber. Genau, das ist doch jetzt kein Ding. Aber worauf ich hinaus möchte ist eben, dass aus vermeintlichen Kleinigkeiten oder Sachen, an die man sich gar nicht erinnert, dass das halt dann wiederum dazu führen kann, dass man im Erwachsenenalter Probleme bekommt, weil sich darauf dann natürlich auch gewisse andere Sachen aufbauen, Verhaltensweisen aufbauen, Erfahrungen aufbauen und das vielleicht ein Ursprung sein kann, wo man sonst mit diesen klassischen Methoden gar nicht hinkommt. Na ja, und und ein Beispiel Gerade im Familienunternehmen ist es eben auch Wenn es so Richtung Nachfolge geht oder Familienunternehmen impliziert. Ja, schon. Wir haben da eventuell schon mehrere Generationen, die da drin sind. Der Sohn, die Tochter kommt vielleicht nach der Ausbildung mit rein, fängt da schon mal an zu arbeiten. So, und dass da eben manchmal schon Konflikte entstehen, weil der Sohn die Tochter vielleicht irgendwie neue Ideen reinbringen.
Kommt frisch aus der Ausbildung, möchte das Unternehmen unterstützen und dass es dann eben auf einmal zu dem Gründer oder zu dem Inhaber, zu dem Vater, zur Mutter ja Konflikte gibt, weil die vielleicht sagen Nee, komm, wir machen das jetzt hier 30 Jahre, so und du musst jetzt erst mal lernen, jetzt stell dich erst mal sozusagen hinten an und ähm, ja, das dann irgendwie Irritation, schlechte Gefühle verursacht, vielleicht auch in der Belegschaft. Ja, dann gibt es Menschen, die ganz lange schon da sind, die mit dem, mit dem Gründer oder mit dem Gründerpaar sich in Loyalität verbunden fühlen. Und dann gibt es vielleicht so eine nachkommende Generation, die eher sagen Mensch, da hatte ich neulich. Da sagte einer Ich finde das immer klasse, wenn jemand mit neuen Ideen kommt. So. Das macht bei mir irgendwie gar nichts. Also das ist eher. Aber das ist natürlich auch wahrscheinlich immer Systemgesetzebene. Ist ja auch immer sehr, sehr subjektiv. Das ist so wie beim Bäcker in der Schlange und jemand drängelt sich vor. So ein typisches Beispiel früher vor später verletzt, weil ich stehe da schon länger. Da kommt es natürlich immer darauf an, wie bin ich gerade an dem Morgen gut gelaunt? Was habe ich sonst noch für Themen so in mir? Das kann Tage geben, da triggert einen das total und an anderen ist man super entspannt. Und so ist das natürlich immer mit menschlichen Emotionen und Reaktionen. Das ist alles höchst subjektiv, aber wenn man das wieder auf Systemgesetzebene sich anschaut, die nachfolgende Generation bringt die Ideen rein.
Was wird da gebraucht, damit das gelingen kann? Die, die länger da sind, die Gründer, Bei denen muss erst mal Anerkennung ankommen für das Frühere. So, wenn. Wenn man da jetzt natürlich so auf Interessen Bedürfnisebene geht und sagt ja, was ist dir wichtig und worum geht es hier eigentlich? Dann kommt man nicht so richtig voran, weil man natürlich auf Sachebene wird es immer Menschen geben, die das vielleicht teilen, Die sagen ja, es macht auf Sachebene total Sinn. Kann sogar sein, dass der Unternehmer sagt das macht total Sinn, aber nicht so und nicht auf die Art und nicht am dritten Tag. Ja, weil es macht bei mir ein schlechtes Gefühl, weil da dieser Stepp erstmal das frühere anerkennen, erstmal reinfinden, sich erst mal informieren, wie sind die Dinge bisher gelaufen? Wenn dieser Stepp fehlt, dann kommt es unweigerlich zu Konflikten im Familienunternehmen. Und dann haben wir eben noch natürlich, dann kann es sein, dass Das sowieso. Vielleicht so ein Gefühl von Ich muss mich da jetzt einbringen, ich muss mich profilieren, Ich bin vielleicht irgendwo als Kind. Ja, fühle ich mich nicht so richtig gesehen in dem, was ich so gemacht habe in meinem Leben. Und jetzt möchte ich irgendwie zeigen, was ich drauf habe. Und da vermischt sich dann ja ganz viel gegebenenfalls. Und das sind alles Dinge, die eben absolute Grundbedürfnisse betreffen. Die, die eben im Familiensystem sowieso wirken und die dann da zusammenkommen.
Und deshalb reicht es eben in dem Kontext nicht, wenn es um diese Grundbedürfnisse geht, um das Fundament geht, kommen wir eben mit dem mit dem Diskutieren und Ringen über über Sachthemen eben in der Regel nicht weiter. Und spannend ist halt zu sehen, wenn man diese Klienten begleitet. Und das kann auch sein, dass hier jemand sich meldet und von vornherein sagt Ja, wir haben ja diese, diese krassen Probleme. Aber der Senior oder Geschwister oder sonst irgendwer hat gar keinen Bock, jetzt noch mal irgendwie was aufzulösen oder sich einer Mediation auszusetzen, weil vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat in der Vergangenheit oder die Konflikte so tief sind, dass man das gar nicht annehmen kann, wenn man so was reinbringt. Und das ist halt auch der Überleitung zum letzten Punkt, was du tun musst, damit die Konflikte sich lösen können. Das erste Ding ist ist, so ein bisschen egoistisch zu sein und die die Haltung anzunehmen. Okay, du kümmerst dich erstmal um dich so damit diese Probleme, die die dich betreffen und hast gar nicht den Anspruch, dass die anderen jetzt erstmal mitmachen, weil das behindert manche Leute auch. Die sagen ja okay, aber ich weiß doch von vornherein, dass der mein Vater oder meine Mutter oder mein älterer Bruder, die haben da sowieso keinen Bock drauf. So und unsere Erfahrung ist halt, dass es erst mal okay. Da gibt es ja auch Gründe für. Wir fangen erstmal an so also wirklich zu wissen, man muss erstmal den ersten Schritt machen.
Und wirklich 99,9 % nach unserer Erfahrung. Das fügt sich schon mit der Zeit so, weil wenn man anfängt selber sage ich mal, diesen ganzen Themen auf den Grund zu gehen und auch merkt Boah, ich, ich bin vielleicht gar nicht verantwortlich dafür, dass ich damals oder diese Emotionen in mir trage, sondern die Verantwortlichkeiten, die Auslöser sind, ganz woanders man das aufarbeitet und dann auf einmal sieht Hey, hätten wir das damals geklärt, dann wären die Sachen, die danach passiert werden, überhaupt gar nicht passiert. So, das ist ja auch wie so ein Tennisspiel von Verletzungen. Dann wird man verletzt, verletzt, eventuell zurück, dann wird man wieder zurück verletzt und irgendwann explodiert es halt und wir gehen halt an dem Punkt, wo es mal gut war im System. So, und wenn man an diesen Punkt kommt und eine wertschätzende Haltung einnehmen kann, dann weitet sich auch so ein bisschen der Blick auf das eigene System. So, und dann fängt man erst mal, wenn es anders nicht geht, im eins zu eins Coaching an sich zu arbeiten. Und dann wirst du auch die, die Kraft entwickeln für Alternativen. So auch die Kraft entwickeln, mal eine linke und rechte Grenze aufzuzeigen oder Konsequenzen auszusprechen, weil das fehlt ja dann den meisten auch, dass die auch mal klipp und klar sagen können Hey, wenn das nicht geklärt wird, mal aus dem Blickwinkel des Nachfolgers, dann könnt ihr euch die Nachfolge in die Haare schmieren. So, dann sucht euch jemand anderen, Ich bin raus.
Oder auch als die Generation, die geht, wo man merkt, die Nachfolger, die drehen hier frei, dass man sagt ja, alles klar, dann wird das Unternehmen halt mit mir in den Ruhestand gehen. Also als krasseste Konsequenz, oder ein externer Nachfolger kommt genau Unternehmensverkauf, was auch immer. Was würdest du jemandem raten, der gerade sich in diesen Konflikten aktuell befindet? Was kann man jetzt quasi tun als erste Maßnahme? Es kommt eben immer darauf an, wer wer das ist. Also, um dein Beispiel aufzugreifen Nachfolger kommt. Das kommt nicht selten vor, dass ein Nachfolger Probleme erkennt und oft auch über einen Geschwisterkonflikt. Im Übrigen auch ganz interessant, dass es eben jetzt, wenn es so um die Verteilung von Rollen, Verantwortlichkeiten, auch finanzielle Verteilung geht, dass dann auf einmal so Geschwisterkonflikte aufbrechen, die natürlich die Ursache aber auch haben im gesamten Familiensystem wieder. Und neulich sagte ein Klient Mein Vater, der ist jetzt über 80. Ich glaube nicht, dass der sich dem stellt. Kann ich mir schwierig vorstellen. Und da geben wir dann immer mit Ja, so, diese, diese Möglichkeiten, die man hat, so, so wie du sagst. Ich habe gesagt, gut, wir können ins Coaching gehen, das, dass sie eben sich selber stärken, Klarheit bekommen, erst mal die Zusammenhänge verstehen und auch einfach so in der in der Nachfolgerrolle und in der späteren Inhaberrolle fit werden. So. Und letztendlich dann aber den Entscheidern, also dem Inhaber, der noch da ist, auch Konsequenzen auszusprechen. So wie du eben sagtest, dass man sagt Mensch, und gerade im Familienunternehmen hängen da ja zwei Dinge dran.
Das eine ist die Existenz des Unternehmens, wo man dann vielleicht sagt so, lieber Papa, liebe Mama, wenn wir das hier nicht klären, dann kann ich nicht mit voller Power in die Nachfolge. Man merkte richtig, dass das so bei dem Klienten Was habe ich so gespürt? Ich habe dann mal gefragt Fühlen Sie denn die echte innere Erlaubnis, da jetzt voll an diesem Platz zu sein? Wenn das mit Ihrer, mit Ihrer Schwester da jetzt zum Beispiel gerade nicht gut ist? Ja, aber die ist rausgegangen über diesen Konflikt. Und dann sagt er Ach so, na ja, so richtig irgendwie nicht. Also es hat ja, er hat ja dann wieder Auswirkungen auf das Unternehmen. Wenn da ein Inhaber nachkommt, der da nicht so richtig mit voller Power ist, vielleicht sogar Schuldgefühle hat, weil er auf dem Platz sitzt, den den, den das Geschwister auch gerne gehabt hätte. So. Und dass man dann dem, dem ja, dem Inhaber einfach deutlich macht, was sind die negativen Auswirkungen, wenn wir das nicht klären, sondern das nächste habe ich gesagt Ja, wenn Sie das mal weiterspinnen, wenn das hier nicht gelöst wird, was bedeutet das für die Familie, Wie ist das dann an Weihnachten und Geburtstagen? Dann sagt er Na ja, wir fangen jetzt schon an, ja. Also so ein bisschen zu gucken, dass man sich nicht zu oft sieht, dass man es beschränkt auf wirklich wichtige Familienfeste. Ja. Und wie geht es Ihren Eltern damit? Wie geht es Ihrer Mutter damit? Ja, dann geht es schlecht damit.
Und die sind enttäuscht von uns, dass wir das als Geschwister nicht hinkriegen. Also, wir haben gesagt Ja, aber. Und? Da dann da dann erstmal das hinzubekommen, dass die da hingucken können zu sagen halt, stopp, wir haben ja auch eine Verantwortung als Eltern, als Unternehmerpaar und wenn die dann da sind und man die hier hat und dann mit denen spricht, dann öffnet sich das auch. Aber dass das die Problematik ist eben oft so, dass das eben einer irgendwo ja anfängt zu sehen, Hier muss ich was ändern. Und dann die Kunst eben zu sagen okay, wie kriegen wir deinen Vater, deine Mutter mit ins Boot, um überhaupt mal so ein Verständnis dafür zu bekommen, was hier alles wirkt und was man auch alles tun kann im Positiven. Aber das ist schon wirklich eine Herausforderung. Und ja, auch so Geschwistermediation hat ja dann auch ihre Grenzen. Also wenn man jetzt sagen würde, gut, wir machen so eine Mediation zwischen den Geschwistern, in dem Fall hab ich auch gesagt, das kann die negative Auswirkungen haben, so dass dass sich die Wut dann irgendwo auf den Inhaber also dass ich so der Wut Pfeil irgendwie umdreht, weil man merkt, wo gehört die Verantwortung wirklich hin? Ja, und das tut dann dem Familiensystem unter Umständen auch nicht gut. Also man muss da sehr aufpassen und ja, aber was man immer tun kann, ist natürlich für sich mehr in die Stärke kommen und ja, auch so über die Guinea Methode die wir anbieten, wo wir ja auch dahin gehen, wann was gut im Familiensystem auch nicht nur auf der Zeitlinie, in der man im Unternehmen ist, sondern schon vorher.
Da kann man dann natürlich schon mal eine Menge für sich selber aufarbeiten. Aber ansonsten den großen Rahmen zu bekommen, dafür braucht man natürlich irgendwie die Motivation vom vom vom Inhaber, dass der irgendwie an den Punkt kommt zu sehen. Okay, also das tut so weh. Wenn das jetzt so weiterläuft, dann dann setze ich mich lieber einmal hin, dann komme ich lieber einmal in sie und hör mir das mal an, das reicht ja schon, dass das ein spannender Punkt. Und damit können wir auch die Podcastfolge dann abschließen. Ich habe auch jemanden kennengelernt. Also die Konstellation war Familienunternehmen seit 30 Jahren sollte übergeben werden an das jüngste von drei oder vier Geschwistern und dieser hat sich bereits selber eine Firma aufgebaut, hat aber keine Lust mehr, in dieser Branche zu arbeiten und hat sich dann in dem Familienunternehmen engagiert und sollte der Nachfolger werden. So, jetzt war aber das Problem, dass der Senior quasi nicht losgelassen hat. Also er ist zwar offiziell von seinem Posten runter, war nur noch als Berater tätig, was auch wichtig ist. Dass man jetzt nicht von jetzt auf gleich geht, ist aber ein anderes Thema, hat aber quasi so weiter gelebt wie vorher auch. Das heißt, der der Junge konnte überhaupt nicht als neuer Geschäftsführer und Inhaber seine Rolle einnehmen, weil der Vater noch ständig im Unternehmen war.
Zusätzlich war die Mutter noch in der Buchhaltung tätig und die anderen beiden oder die anderen drei Geschwister? Ich weiss es nicht mehr, waren sauer, dass er das übernimmt, obwohl sie es gar nicht übernehmen wollten. So, Ende vom Lied war Vater war super beratungsresistent, weil er es immer als Angriff gesehen hat auf das was er aufgebaut hat. Und da stand auch diverse Male vor der Insolvenz und richtige Probleme gehabt und finanziell mal vor die Wand gefahren und so. Also da war auch ein Stolz da. Und der Vater war halt noch so ein richtiger handwerklich geprägt. Also war mit dann das war eine Handwerksdienstleister mit auf dem Bau und war noch da in der Schlammzone und sowas mit an die 60 so und ist dann seinem Sohn natürlich dann auch ein gewisse Planungsprozess. Reingerauscht hat Sachen gemacht, die nicht abgesprochen waren also und hat dann auch, wo es dann darum ging mal einen externen Berater reinzuholen gleich geblockt und gesagt nö, brauchen wir nicht. Gegen 30 Jahre auch ohne so was wir dann gemacht haben war ist, dass der Junge, ich nenne jetzt mal Junge, der war auch Mitte 30, aber der Junge ist ins Coaching gekommen und hat gewisse Sachen für sich schon aufgelöst und konnte dann irgendwann sagen So, wenn das nicht sich nicht ändert, dann gehe ich wieder. So, ich habe ein super Standbein. Das ist dann zwar wieder eine Alternativlösung, aber ich muss mir dann um meine finanzielle Sicherheit keine Sorgen machen, weil das läuft sowieso im Hintergrund.
Er hat 90 % seines Einkommens, wurde sowieso noch durch seine andere Firma für ihn persönlich generiert. So also eine Alternative gehabt. Und dann haben wir irgendwann gesagt weil er, weil er sein Vater ist es immer im Konflikt geendet. Die haben sich immer gezofft, haben gesagt Weißt du was? Melde ihn doch einfach mal! Oder zusammen macht ihr mal ein Infogespräch bei uns zum Thema Unternehmensnachfolge. So, und dann Senior mit Junior saß dann hier, hat sich das angehört und dann ist ganz schnell klar geworden, dass es gar nicht um die unternehmerischen Themen ging, sondern um das Familiäre. Ja, und da ist dann auch rausgekommen, dass der Senior halt eine sehr, sehr schlechte Kindheit hatte, auch schon Gewalt erfahren hat und nicht anerkannt wurde durch seinen Vater. Und im Endeffekt haben wir das dann erstmal in den Fokus gesetzt und es dann so weit hingekriegt, dass sage ich mal, beide bereit waren, auch zusammen ins Coaching zu kommen, um dann das Unternehmerische irgendwann zu betrachten. Aber diese ganzen unternehmerischen Themen, die da waren, waren im Endeffekt Symptome oder Platzhalter für Probleme, Ängste und Wut, die da drunter lag. So, und das Gute war, dass er irgendwann, dass der Junge gesagt hat Hey Papa, ich ich erzähl dir jetzt nicht irgendwas, sondern wir machen das jetzt. Das ist jetzt eine Firmenmaßnahme, die, die die Firma voranbringt. Und so hat er ihn dann quasi ins Boot geholt. Ja, und da war ich auch wieder sehr überrascht.
Und das ist so skurril, dass in der Regel auch jeder positiv für sich handelt und manchmal auch gar nicht anders kann, aber wir das ja gar nicht sehen. Wir sehen ja im Endeffekt nur die Wut oder die Angst, die dann dann rauskommt, die Konflikte, die da sind. Deswegen noch mal zusammengefasst Wenn du selber in so einer Situation bist, macht den ersten Schritt, melde dich selber erstmal und dann klären wir alles weitere im Prozess, was gebraucht wird. Ob man dann noch mal eins zu eins Coaching mit den anderen Familienmitgliedern geht oder Firmenmitgliedern. Es gibt ja auch viele Mitarbeiter, die nicht in der Familie sind, die aber auch Schlüsselpositionen haben und davon betroffen sind. Und dann arbeitet man sich peu a peu vor, bis man dann am Ende tatsächlich, dann sage ich mal das Neue, was man erarbeitet hat, im Familien, im Unternehmensverbund zusammen aufstellt. So, aber am Anfang ist das manchmal auch gar nicht so gut, wenn man alle in einen Raum setzt, weil man dann da gar nicht rankommt an die wirklichen Ursachen. Deswegen ist das auch nicht selten, dass wir dann sagen okay, der erste Termin ist vielleicht mit den Betroffenen, die man da hat, die Schlüsselposition. Und dann sagt man sowieso erstmal Hey, bevor wir hier starten können im Gruppenverbund muss man sowieso erst mal ins Einzelcoaching gehen, damit man alle, sage ich mal, an einen Punkt bringt, wo sie auch wertschätzend einander gegenübertreten können. Und wenn man das geschafft hat, haben sich in der Regel schon.
Also schon ein Haufen der Probleme, die vorher Probleme waren, haben sich sowieso schon gelöst. In der Einzelarbeit. Und dann kann man mit einer ganz anderen Brille, mit einer ganz anderen Haltung auf diesen Prozess schauen. Genau. Genau das ist eben so die Methode, die wir im System Empowering oder in der High Methode, die wir für Familienunternehmen anwenden, eben dass unsere Basis, dass wir eben gelernt haben über die Jahrzehnte, dass die Ursachen, die wahren Ursachen für Konflikte, die sich dann im Familienunternehmen zeigen. So wie du sagst, Symptome sind für viel tiefere Verletzungen, Glaubenssätze, Überzeugungen, die schon in die Unternehmensgründung mit reingeflossen sind. Die schon, Ja, die ganze. Das ganze Familienleben lang irgendwo schon im Hintergrund wirken. Und das kann man lösen. Und welche typischen Probleme jetzt auch so Richtung Nachfolgeprozess bestehen, das haben wir ja auch hier und da angesprochen. Da gibt es noch mal einen extra Podcast zu, was man so speziell im Nachfolgeprozess beachten muss. Auch sehr spannend, aber für heute erst mal ganz, ganz großes Dankeschön fürs Interesse und fürs Zuhören. Und an dich, Jan. Ja, und natürlich auch an dich, Annika. Genau an dieser Stelle nicht den Kopf hängen lassen, in die ins Umsetzen kommen. Dafür habe ich das Kontaktformular von uns hier verlinkt in der Showbeschreibung. Da kannst du ein kostenfreies Erstgespräch mit uns vereinbaren. Da schauen wir so ein bisschen, wie es gerade die Lage und was sind die Ziele und machen so einen kleinen Fahrplan fertig, wie es weitergehen könnte? In diesem Sinne noch mal vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal. Tschüss! Ciao!